Mein Rückenschonprogramm - unser Hufbearbeitung-auf-Podest-Projekt
Vor ca. 1 1/4 Jahren (im Herbst 2017) hatte ich massive Rückenprobleme. So richtig mit 3 Wochen Krankenstand und nur mit Schmerzmitteln überhaupt irgendwie aufstehen können und danach noch einige Monate nicht selbst ausmisten oder Heu vom Heuboden schmeißen und ähnliches (nochmals danke an Kathi und Benni, die mich in dieser Zeit massivst unterstützt haben und heute noch unterstützen, wenn Kraftarbeiten anstehen). Ich bin monatelang nur über die Aufsteighilfe von Kala abgestiegen (hat glücklicherweise ohne spezielles Training geklappt) und springe auch jetzt nur mehr selten ab.
Eines der Hauptprobleme, die ich für die Zukunft sah, war die Hufbearbeitung. Und das speziell bei Lele, die ja eine besonders ungünstige Arbeitshöhe hat. Ich hatte ja schon öfter darüber nachgedacht, sie auf ein Podest zu stellen, aber anständige Podeste sind ja sooo teuer. Egal, nun war der Zeitpunkt für ein richtiges, stabiles Podest gekommen. Auch in einen anständigen (und teuren) Hufbock habe ich investiert (hoof it).
Nach einigen Wochen war das Podest da. Lele war gleich begeistert und ging anstandslos rauf. Kala hat deutlich gezögert, es dann aber Lele nachgemacht. Bis sie mit einem Vorderhuf an der glatten Umrandung abgerutscht ist. Außerdem war der Boden unten öfter schneematschig, was ihr Vertrauen auch nicht gerade gefördert hat. Also haben wir geübt. Viel und häufig (aber natürlich immer nur kurz) und mit viel Futter und vor allem Apfelstücken als Verstärker. Bis Kala nach Übungsende gleich selbst nochmal raufgeklettert ist und mich erwartungsvoll angeguckt hat "Bin ich nicht toll!!!" (Signalkontrolle war mir in diesem Moment ziemlich egal, und ich habe ihr ein großes Apfelstück ins Maul geschoben.)
Lele hat auch ziemlich rasch gelernt, das Podest entweder nach hinten oder nach vorne zu verlassen. Kala ist immer nur nach hinten runter. Bis sie doch einmal vorne abgestiegen ist - und nach einer Maulvoll Futter inklusive Apfelstücken beschlossen hat, daß dies nun ihre bevorzugte Variante ist.
An der Dauer für das Hufe raspeln haben wir länger gearbeitet, aber mittlerweile klappt es super. (Viel besser als auf diesen Videos von vor 2 Monaten von Kala und Lele.) Heute habe ich Lele´s Hinterhufe wieder in Form gebracht, und sie hat das Podest kein einziges mal während der Bearbeitung verlassen. (Mehr als 2 Hufe mache ich normalerweise nicht, eben wegen Rückenschonung.)
Ach ja, man kann natürlich auch Vor- oder Hinterhandwendung mit zwei Beinen auf dem Podest üben. Ich halte zwar Hinterhandwendung in dieser Position für nicht so gesund, aber beide Pferde bieten es gerne an. Möglicherweise ist ihnen dieses Rücken-durchstrecken dazwischen doch ganz angenehm.
Für mich ist diese Version der Hufpflege definitiv viel angenehmer als die Arbeit ohne hochgestellte Pferde.